Samstag, 1. Oktober 2016

Richtung Slowenien 2016...eine Reise in 2 Teilen...

Hallo

inspiriert von einem Bericht, den ich in einem Forum gelesen hatte, wollte ich eine "Runde" nach Slowenien, zum Mangart und zurück, machen. Die Rundreise ist (im ersten Teil) mehr so als Kuraufenthalt in Österreich geendet…..aber dazu komme ich später.

Nachdem das Wochenende mit einem F-GS-Treffen genau auf mein geplantes Startwochenende gefallen war, hatte ich mir vorgenommen, einen Tag im Spessart zu verbringen – ein paar nette Leute kennen zu lernen und schöne Touren in der Gruppe zu fahren (zumindest an einem Tag), naja – kam irgendwie anders. Anstatt den Freitag mit anderen Leuten zu fahren hatte ich mich dann auf den Weg nach Würzburg gemacht.....

Angekommen bin ich am Donnerstag (26.05) in der Rossmühle (Campingplatz im Spessart) – netten Abend habe ich auch gehabt – gut geschlafen im (15 Jahre) alten Zelt – und morgens mit fließend Wasser (von allen Seiten) geweckt worden…. .
Trotz 2 Pullen Imprägnier Spray vorher „UNDICHT-TOTAL“ – ergo „ab in die Tonne“ .
Der „nette“ Campingplatzbesitzer hat mich noch angeraunzt, ob ich meinen „Mist“ nicht gefälligst mitnehmen könnte als ich die Zeltplane in die Tonne befördert habe – sehr einfühlsam…




(das Zelt oben rechts im Bild ist im Spessart geblieben…die Tasche unten links war bei der Abfahrt dann 4KG leichter…)​

Da ich mich auf der Tour nach Slowenien nicht „unter Stress“ setzen wollte bin ich dann am Freitag doch (ohne Touren) eher abgefahren und habe mir in Würzburg auf die schnelle noch ne neue „Dackelgarage“ besorgt (Decathlon sei Dank…..). Von da aus sollte es dann wieder „komplettiert“ nach Slowenien gehen….. Hier ein paar Bilder von unterwegs:

Unterwegs, Pause im Regen…

…ab in die Berge….

...wunderschön....


In Imst habe ich dann einen schönen und günstigen Campingplatz direkt in der Stadt gefunden. Direkt neben mir hat eine andere Mopedfahrerin gezeltet und der Abend war gerettet…. . Lecker Essen gegangen (Pizza 😋 ) und den ganzen Abend gequatscht…war echt (ne) nett(e). Sie war mit einer wirklich alten XL500 unterwegs und kam gerade aus Kroatien, ebenfalls von einem Mopedtreffen.


Unterwegs…(rechte) Seite Reschensee (Richtung Süden).
Nette Aussicht am Monte Penegal - lohnt sich wie ich finde.​
Weiter ging es dann bis zur „Mittagspause“ bis zum schönen Lago die Paneveggio. Dort habe ich nach „gaaaaanz“ wenig Schotter Rast auf der „Area Pic-nic Pulesi“ gemacht. Lecker Brötchen und Wasser gab es….

Lago die Paneveggio…
….Mahlzeit hier an dem schönen Fleckchen…
...mit herlicher Aussicht.

Abends hatte ich dann noch einmal die Gelegenheit den Passo Rollo ganz für mich alleine zu befahren. Das Dörfchen San Martino di Castrozza war irgendwie komplett „leer“ und selbst in der Pizzeria, in der ich gesessen habe, war nur „mein Koch und ich (hatte schon echt was „meditatives“).

Auf dem Weg zum Passo Rollo….
…Blick ins Tal (Nachmittags)….

…Abends, ganz oben und ganz aaalleine (ohen Gepäck).​
Am anderen Morgen bin ich dann weiter Richtung Preone gefahren wo ich über den Sella Chiampón wollte, aber dann kam alles irgendwie ein wenig anders…..naja. Auf dem Weg nach Preone habe ich noch ein paar Bilder geschossen…..

Einfach nur unterwegs…

….Lago del Vajont (nebst Staudamm und schönem Tunnel)….
…entlang am Torrente Cellina….
…über eine „schöne“ Brücke am schönen Lago di Barcis….
(eigentlich musste ich da nicht rüber…aber die war irgendwie spannend….)
Der See ist wirklich schön und hat eine tolle Farbe….
…wie man hier sehen kann…

....und über dieses spannende Bauwerk konnte man auch noch fahren!​
Danach bin ich dann über den Forcella di Pala Barzana. Auf dem Pass habe ich mir dann an meinem Lenker echt „nen Wolf gekurbelt“ …. 1. Mio. Kurven und leider dann im Regen . Den Lago di Selva habe ich dann wegen dem Regen auch ausgelassen und bin direkt weiter über den Forcella di Monte Rest.



Dort hat es mich dann „wettertechnisch“ so richtig erwischt. Solch einen absoluten Starkregen mit so vielen Kurven und „Duschgefühl“ von oben habe ich in 30 Jahren Moped wirklich noch nicht erlebt – war aber auch irgendwie spannend, zumal auf der Straße echt kein Schwe….. unterwegs ist (war).


Irgendwann musste ich mich dann doch mal unterstellen…weil ich auch nicht mehr allzu viel gesehen habe. War gar nicht so einfach was zu finden…weil eigentlich nur Wald. Habe dann aber ein Grundstück mit „Gartenlaube“ gefunden….Gott sei Dank! Es kam wirklich aus Eimern…..und der Besitzer der Laube hat mich auf seinem Grundstück gnädig verweilen lassen. Das war meine ich der Tag an dem es in Deutschland wettertechnisch auch so hoch hergegangen ist...

Tja und das war es dann fast auch schon mit dem Mopedfahren…. Unterwegs merkte ich dann (immer noch im Regen) wie sich mein linkes Ohr geschlossen hatte. Habe dann noch 2-3x angehalten wurde aber immer schlimmer. Ich habe dann beschlossen die Tour zu ändern und habe mir ein Hotel gesucht in dem ich auch deutsche Gäste vermutete (Arzt?). Gelandet bin ich dann in einem MOHO-Hotel Bellavista in Ravascletto. Den Abend gings mir dann auch echt schei….e (Blutdruck, ½ taubes Ohr…nicht gut – Ihr könnt mich jetzt ein wenlein bedauern… ).

Meiner Googgle-Diagnose nach hatte ich ein Hörsturz…Mist. Leider hatte ich kein Glück und das Ohr war am anderen Morgen immer noch zu. Da man bei einem Hörsturz relativ schnell reagieren soll, habe ich mich auf den Weg nach Österreich gemacht (auch wegen der Sprache).
Gelandet bin ich dann in einem Krankenhaus in Lienz mit einer guten HNO-Abteilung die meine eigene Diagnose dann leider auch nach einem Hörtest bestätigte (Schicht datt war ett mit Mopedfahren….). Naja auf dem Weg zum Krankenhaus habe ich aber noch 2 schöne Pässe „mitgenommen“ .

Hier noch Bilder von meiner Fensteraussicht und dem Hubschrauber der mindestens einmal am Tag vor meinem Zimmer gelandet ist.

Blichk aus dem Krankenhauszimmer......

…. Hubschrauber im Anflug….

….meine kleine muss ohne mich Nachhause…

…und ich im Zug hinterher.​
Naja, nachdem sich meine Mopedtour auf fast halber Strecke erledigt hatte und ich mich damit abgefunden hatte, habe ich eine seeeehr geruhsame Woche mit 2 netten Österreichern und einem Schalker (ehrlich… ) in Lienz verbracht. Es gab jeden Tag Essen welches ich Deutschland so nicht bekommen hätte, dazu Infusionen und andere „Drogen“ und echt nettes „Personal“.

Tatsächlich fand ich die „Personaldecke“ in dem Österreichischen Krankenhaus mindestens doppelt so „dick“ wie in Deutschland (…war leider erst kurz vor meiner Tour im Krankenhaus). An 2 Tagen habe ich auch „Ausgang“ bekommen und konnte mir das schöne Städtchen Lienz anschauen…..wirklich nett.

Der ADAC hat mir wirklich gut und unkompliziert bei dem Rücktransport geholfen – kann ich mal wieder empfehlen. Kosten für Rücktransport Motorrad, Bahnfahrkarte Motorradfahrer (ich ) und Gepäckversand bekam ich zurück - Dank ADAC+ Mitgliedschaft. Der ADAC hat mir schon einmal am Comer See, bei einer anderen Motorradtour, sehr gut geholfen geholfen.

Was mich echt geärgert hatte, ist die Tatsache das ich einem Tag vor dem Mangart in Slowenien „gescheitert“ bin!Das konnte nicht sein!!

Nachdem ich Wochen später zufällig gesehen hatte das ein Autozug von Düsseldorf nach Wien fährt und ich ebenfalls wusste das meine Frau schon immer mal nach Wien wollte habe ich Sie mal ganz unschuldig gefragt: Schatz du wolltest doch schon immer mal nach Wien…..oder?


Also, Donnerstag die Idee gehabt, Freitag (unschuldig) gefragt, Samstag gebucht….Mittwoch gefahren. Schade dass es nicht mehr so viele Autozugstrecken gibt – für eine Motorradtour ist das wirklich eine sehr angenehme Anreise ohne lange „Autobahnfahrerrei“. Das letzte mal bin ich so mit dem Motorrad vor 25 Jahren losgefahren…..Nach 3 sehr schönen Tagen in Wien bei bestem Wetter ist meine Frau wieder nach Hause gefahren und ich bin mit dem Motorrad den etwas „längeren“ Weg zurück in die Heimat gefahren. So im nachhinein betrachtet war das eine echt gute Kombination…ich muss mich mal loben…

Erst einmal bin ich über die Autobahn aus Wien raus und musste feststellen dass es durchaus auch „schöne“ Autobahnen gibt. OK die ersten 60-70km waren wie gehabt Murks, aber danach schlängelte sich die S36 mit lang gezogenen Kurven durch eine schöne Gegend und man konnte gepflegt über die Bahn cruisen….
Irgendwann bin ich dann bei Aichdorf runter von der Bahn und querbeet über´s Land gefahren. Am Wörthersee hatte ich mich dann noch über „Heerscharen“ von Harleyfahrern gewundert (später habe ich erfahren das da ein Treffen am Faaker See stattgefunden hatte).

Abends hatte es sich dann „wettertechnisch“ stark zugezogen und gerade als ich auf dem Campingplatz einchecken wollte, fing es an zu schütten. Kurz vorher hatte ich ein Landgasthof gesehen, den ich dann schnell noch angefahren habe (kein Bock im Regen das Zelt aufzubauen…). Der Gasthof stellte sich dann als eine Kommune – bewohnt von netten Leuten mit alternativem Lebensstil (sag ich mal…) - heraus. Das Zimmer was mir angeboten wurde habe ich dann auch gerne angenommen – Abends haben wir gemeinsam gegessen und ein wenlein gequatscht – und morgens bin ich dann, nachdem ich einen „Obolus meiner Wertschätzung“ in die Kaffeedose getan habe, weitergefahren. Interessante, nette Übernachtungsmöglichkeit die ich auf anderen Wegen sicherlich nicht kennen gelernt hätte.



Vom Faaker See bin ich dann nach Slowenien quer durch den „Triglavski narodni park“ zum Monte Mangart hochgefahren und dann weiter nach Italien bis Ravascletto. Der Weg durch den Nationalpark war wirklich sehr schön und die Mautstrecke (5 Euro) hoch zum Monte Mangart lohnt wirklich. Hier 1-2 Bilder:





Kleine Randnotiz (ein kleiner Fauxpas muss ja immer passieren):
In Slowenien angekommen wollte ich tanken und musste feststellen – Patte wech (Übersetzung: Portemonnaie verloren ). Kurz hinter der Grenze hatte ich meine Patte noch in der Hand und muss beim einstecken aber nicht in der Tasche, sondern zwischen Jacke und T-Shirt gelandet sein – Fazit: auf´m Pass verloren.
Was soll ich sagen: nach erneuter Aus- und Einreise in Slowenien, kurzen Gesprächen mit Slowenischen und österreichischen Grenzbeamten, einem Hand- und Fußgespräch mit der Straßenwacht die da zufällig rumfuhr und einer kurzen Tour als fahrender „Bremsklotz“ über den Pass, habe ich die Patte nach (wirklich nur) 10 Min. suchen am Straßenrand wiedergefunden – Bingo der Tag war gerettet (….und tanken konnte ich auch ).

In Ravascletto habe ich dann in dem Hotel übernachtet, wo Anfang des Jahres meine 1. Tour zu Ende war. Spaßiger weise habe ich abends mit einem anderen Motorradfahrer ein Bierchen geschlabbert der auch schon bei meinem „ersten Besuch“ für eine Nacht vor Ort war (er hatte mich wiedererkannt). – was für ein Zufall. Ich bin bis Ravascletto gefahren weil ich früh am Morgen des nächsten Tages die Panoramica delle vette fahren wollte.

Habe ich auch gemacht – GENIAL:




Ich fand die Straße wirklich begnadet und konnte auch nicht wirklich glauben in Italien unterwegs zu sein. Nach gefühlten 1000 Fotostops (die ich euch erspare ) bin ich dann weiter Richtung „Sellarunde“.

Unterwegs wollte ich eigentlich noch über die Forcella Lavardett aber, nennt mich „Weichei“, nach 3-4 Km tat mir mein Mopped mit dem ganzen Gerödel hinten drauf echt leid und ich hatte auch kein Bock alleine dort mit (z.B.) Reifenpanne liegen zu bleiben – ich hatte das Bedürfnis die Tour (diesmal) ordentlich zu beenden. Ich habe gedreht und bin die „gepflegtere“ Strecke gefahren. Ohne Gepäck und zu zweit wäre das OK gewesen – so nicht. Grundsätzlich ist die Ecke dort in Italien, glaube ich, ganz gut für „Sternfahrten“ mit zentralem Anlaufpunkt (ohne Gepäck) geeignet.

Auf dem Weg zur Sellarunde habe ich dann zum 3. Mal auf der Tour ein motorradfahrendes Pärchen getroffen (immer mal wieder mit ca. 150km Abstand….). Nach einem kurzen Stop mit Begrüßung haben wir dann beschlossen in der gleichen Unterkunft zu nächtigen und Abends ein wenlein zu Quatschen.

An der Stelle hatte ich dann meine geplante Tour auch ein bisschen geändert und bin über den Passo di Falazarego weitergefahren. An dem Tag (abends) war Mercedes Benz dort vor Ort und wollte ein paar Aufnahmen von neuen Automodellen auf der oberen Passstraße machen. Das hatte mir ein Security mitgeteilt der mich an einem meiner vielen Fotostop´s ansprach (dieser kam zufällig auch aus Bochum und arbeitete für die Firma die mit der „Absicherung“ der Filmaufnahmen beauftragt war). Die Mitarbeiter von dem Filmteam wurden schon ganz „kribbelig“ als ich mit meinem Fotoapperat in der Nähe von dem Set am hantieren war……. hatten wohl bammel das ich was Fotografiere was noch nicht zu Fotografieren ist….



Von da aus bin ich dann gemütlich nach Covara gebummelt wo ich mich dann am Abend mit dem Pärchen von unterwegs getroffen habe….war ein netter Abend bei einem leckeren Bierchen.

Am nächsten Tag ging es dann über das Grödner Joch Richtung Bozen weiter, über eine wirklich nette Straße „rechts oberhalb“ von Meran -  Richtung Sankt Leonhard in Passeier um dann über das Timmelsjoch bis nach Huben kurz hinter Sölden zu fahren. Nette Gegenden bei bestem Wetter! Oben auf dem Timmelsjoch habe ich dann bei der Mautstelle und dem neuen Motorradmuseum pausiert (nachdem ich die 14,- Maut ! bezahlt hatte).







Am Morgen des nächsten Tages nutze ich dann die Gelegenheit ohne Gebäck die Ötztaler Gletscherstraße rauf zu fahren. Dadurch dass ich mitten in der Woche und morgens um 8:00 schon unterwegs war hatte ich „fast“ das Gefühl alleine auf dieser schönen (Maut)Straße unterwegs zu sein.
Die 5,- Maut lohnen sich aber auch!
Die Straße schlängelt sich als Sackgasse bis auf 2800m hoch und bezeichnet sich selbst als „Höchster Straßenpunkt Europas“ – was mich wundert? Ich war letztes Jahr am Col de la Bonette und dort hat es meiner Meinung nach eine Höhe von 2802m (oben auf der „Schleife“) - irgendeiner „fudelt“ da doch……
 


Oben am Gletscher kann man dann noch durch einen recht langen (4 Grad kalten) Tunnel fahren der auf einer Ebene landet, auf der zu dem Zeitpunkt als ich da war, einige Schotterstraßen angelegt waren. Es war herrlich bei bestem Wetter, alleine dort oben die Aussicht genießen zu können – und ich glaube auch dass mein jetziges Motorrad keinen höheren Punkt mehr erreichen wird.

Hier 1-2 Bilder:

 



Fazit – falls Ihr dort mal vorbeikommt, ich würde hoch fahren….!

Von dort aus ging es dann ganz „bummelig“ über das schöne Hahntenjoch, den Gaichtpass und den Oberjochpass an 100erten von Paraglidern in der Nähe vom Haldensse, weiter Richtung Allgäu, wo ich ein paar Bekannte besucht habe.


Nach Kaffee und Kuchen habe ich es dann „noch am Kopf gekriegt“ und bin von da aus „kurz“ noch ins liebliche Taubertal geknattert (~250km Autobahn die ich an dem Abend diesmal gar nicht sooo schlimm fand). Angekommen bin ich Abends um 9:00 in Beckstein wo ich dann noch mit 2 anderen Bikern ein Bierchen (und ein Süppchen) geschlabbert habe.
An dem Tag war ich Abends aber auch echt platt….

Am anderen Morgen bin ich dann relativ spät um 10:00 gestartet und durch das liebliche Taubertal Richtung Spessart übers Land gefahren. Unterwegs habe ich dann beim Engländer noch „nen Käffchen geschlürft“ und bin dann irgendwann auf die A45 Richtung Heimat gewechselt. …….und die war dann mit Vollsperrung und einer Baustelle nach der anderen bei 30 Grad richtig ätzend….juchuuu endlich zu Hause im Pott!



Alles im allen wieder eine schöne Tour ohne größere Zwischenfälle (…die „Patte“ hatte sich ja wieder eingefunden). Mal schauen wo es demnächst so hin geht.

Hier der ** Streckenverlauf ** (klick)
Hier der **  Film  ** (klick)

Grüße aus´m Pott
Frank

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